Guido Fluri, Elisabeth Rabesandratana, Antonio Labrador Jimenez, Juan, Ana Cris Cuevas (v.l.). (Bild zVg Guido Fluri Stiftung)

EU-Peti­tion für besse­ren Kinderschutz

Letzte Woche lancierten Opfergruppen und Kinderschutzorganisationen aus ganz Europa in Paris eine EU-Petition für besseren Kindesschutz. Vor allem soll die Gesetzgebung den Schutz der Kinder im Internet stärken. Die Justice Initiative der Guido Fluri Stiftung ist Urheberin der Petition.

Die Guido Fluri Stif­tung in Cham enga­giert sich mit der Justice Initia­tive euro­pa­weit gegen Kindes­miss­brauch. Die Initia­tive hat nun mit Opfer­grup­pen und Kinder­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen eine EU-Peti­tion lanciert, um den Schutz der Kinder in Europa zu verbes­sern. In den nächs­ten Mona­ten werden zehn­tau­sende Unter­schrif­ten in allen Ländern Euro­pas für die Peti­tion gesammelt.

Sexua­li­sierte Gewalt im Inter­net nimmt dras­tisch zu

Zusam­men mit Opfer­grup­pen und Kinder­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen aus ganz Europa hat die Justice Initia­tive am 22. Februar 2023 in Paris die EU-Peti­tion lanciert. Mit dieser möch­ten die Initiant:innen die Gesetz­ge­bung rund um den Kindes­schutz in der EU verbes­sern. Die EU-Kommis­sion begrüsst die Peti­tion. Beson­ders zentral dabei ist der Schutz von Kindern im Inter­net. In den letz­ten Jahren hat die sexua­li­sierte Gewalt im Inter­net deut­lich zuge­nom­men. Laut der Guido Fluri Stif­tung gab es im Jahr 2010 eine Million Meldun­gen zu pädo­kri­mi­nel­lem Mate­rial. 2022 waren es 32 Millio­nen Meldun­gen, die 88 Millio­nen Bilder und Videos enthiel­ten. Unter­neh­men, die in der EU tätig sind und über Server in der EU verfü­gen, gehö­ren zu den gröss­ten Hosts von pädo­kri­mi­nel­lem Mate­rial. Dies zeigt, dass Europa heute Dreh­scheibe für den Handel mit Bildern sexua­li­sier­ter Gewalt im Inter­net ist. «Diese sexua­li­sierte Gewalt im Inter­net muss gestoppt werden», sagt Guido Fluri, Urhe­ber der Justice Initia­tive, «denn hinter jedem Bild steht ein Miss­brauch. Und hinter jedem Miss­brauch steht das Leid eines Kindes.»

Peti­tion erfährt breite Unterstützung

Die Peti­tion wird von vielen Seiten unter­stützt. Nicht nur von der EU-Kommis­sion, sondern auch von vielen euro­päi­schen Opfer­grup­pen sowie Politiker:innen. Zu letz­te­ren gehört die Deut­sche EU-Parla­ments­ab­ge­ord­nete Marion Wals­mann. Dienst­an­bie­ter müssen laut Marion Wals­mann mehr zur Verant­wor­tung gezo­gen werden, damit pädo­kri­mi­nel­les Mate­rial schnell aufge­spürt und entfernt wird sowie präven­tive Mass­nah­men verstärkt werden. Die EU-Parla­ments­ab­ge­ord­nete sagt: «Natür­lich ist Daten­schutz und die Privat­sphäre der Inter­net­nut­zer wich­tig, aber Daten­schutz darf nicht zum Täter­schutz werden. Ich habe die Peti­tion der Justice Initia­tive für besse­ren Kinder­schutz in Europa unter­schrie­ben und das soll­ten Sie auch – und das sage ich nicht als Euro­pa­ab­ge­ord­nete, sondern als Mutter zweier Kinder. Denn jedes miss­brauchte Kind ist eines zu viel.»


Mehr Infor­ma­tio­nen und die Möglich­keit, die EU-Peti­tion der Justice Initia­tive zu unter­stüt­zen, finden Sie hier.

Nina Vaar­a­nen-Valko­nen (Geschäfts­füh­rende Direk­to­rin von «Suojel­laan Lapsia / Protect Child­ren»), Saga (Betrof­fene), Guido Fluri (Initia­tor Justice Initia­tive, Stif­ter Guido Fluri Stif­tung) und Juan (Betrof­fe­ner) unter­schrei­ben die EU-Peti­tion (v.l.).
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