Mehr als 100 Millionen Menschen weltweit sind auf der Flucht vor Kriegen, Konflikten und Verfolgung. Viele von ihnen leben jahrzehntelang in temporären Unterkünften. Das ist der Hintergrund des Forschungsprojekts «Essential Homes» der Norman Foster Foundation und Holcim. Die Foundation hat dabei ein Wohnraumkonzept entwickelt, das grundlegende menschliche Bedürfnisse wie Sicherheit, Wohlbefinden und Komfort erfüllt. Die Firma Holcim setzte ihrerseits beim Bau dieses Fertighauses auf nachhaltige Baulösungen: Das CO2-arme, energieeffiziente Bauprojekt basiert gemäss einer Mitteilung der beiden Partner auf den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft.
Modulare Bauweise
Der Prototyp des Fertighauses, der noch bis am 26. November im Rahmen der Architekturbiennale in Venedig ausgestellt wird, erinnert in der Form an einen Iglu. Es weist gemäss Holcim im Vergleich zu einem herkömmlichen Bau dieser Grösse einen um 70 Prozent geringeren CO2-Fussabdruck auf. Die äussere Gebäudehülle besteht aus CO2-armen, rollbaren Betonplatten, die für physische Sicherheit sorgen. Die einzelnen Häuser werden durch Wege aus kohlenstoffarmem «ECOPact»-Beton verbunden. Diese Wege enthalten lichtabsorbierende Baustoffe, die bei Dunkelheit das natürliche Licht reflektieren und so sowohl den Energieverbrauch als auch die Lichtverschmutzung reduzieren. Energieeffiziente Dämmsysteme sorgen für thermischen und akustischen Komfort. Holcim recycelt für das Fertighaus Bau- und Abbruchmaterialien, die es besonders witterungsbeständig machen sollen. Dank der modularen Bauweise können alle Komponenten der «Essential Homes» am Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwendet werden.
Mit der Entwicklung der «Essential Homes» möchte die Norman Foster Foundation eine grundlegende Debatte anstossen und zeigen, dass nachhaltiges Bauen und angemessene Wohnbedingungen für alle realisierbar sind, auch für die besonders verletzlichen Bevölkerungsgruppen dieser Welt.