Biodiversität ist enorm wichtig. Gerade jetzt, wo dem nachhaltigen Denken nach und nach mehr Bedeutung zukommt. Die Sophie und Karl Binding Stiftung hat diese Bedeutsamkeit erkannt und dieses Jahr den Binding Preis für Biodiversität lanciert. Erster Preisträger war «Natur findet Stadt» des Naturama Aargau. Zusätzlich zum Hauptpreis hat die Jury nun zwei Preise für besonders innovative Ideen nach Lichtensteig SG und Egg ZH vergeben.
Lichtensteig blüht aus allen Ecken
Wie Biodiversitätsförderung geht, zeigt beispielhaft das Projekt «Genuss für Mensch und Natur». Himbeeren frisch pflücken, etwas neues über Heilkräuter in Erfahrung bringen oder über die farbprächtigen Blumen staunen – das alles ist in Lichtensteig möglich. Und zwar an gut besuchten Orten mitten im «Städtli». Sei es an der Bushaltestelle, bei Sehenswürdigkeiten, auf dem Schulplatz oder auf Erholungsflächen an der Thur. Diese innovative Idee von Gemeinderat und engagierten Macher*innen wurde nun mit dem Innovationspreis der Sophie und Karl Binding Stiftung belohnt. Das Projekt «Genuss für Mensch und Natur» zeigt die Vielfalt und Wichtigkeit von Pflanzen auf direktem Weg der Bevölkerung und lässt es ihnen mit Geschmack und Genuss ganz einfach erlebbar machen. Dabei ist auch Partizipation gefragt, zum Beispiel durch die Arbeitsgruppe «Blühendes Lichtensteig», sodass die Lichtensteiger*innen ihren Lebensraum auch selber mitgestalten können. Die Gemeinde zeigt so «nur» mithilfe kleiner Flächen nachahmenswert ein neues Verständnis für Naturvielfalt im Siedlungsraum auf. Wichtig für Lichtensteig zu erwähnen: Nachmachen ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht!
Grosse Ideenvielfalt
Die Auszeichnung passt zum Engagement des Toggenburger Städtchen Lichtensteig, das sich auch für das Label «Grünstadt Schweiz» bewirbt. Die Preissumme des Innovationspreises teilt sich Lichtensteig mit dem Projekt «In den Bäumen» aus Egg ZH. Das Innovative ist der ganzheitliche Ansatz. Er verknüpft Biodiversitätsförderung mit vielfältigen Aspekten nachhaltigen Bauens und einem Community-Building seiner Bewohner*innen. Die beiden ausgezeichneten Projekte erhalten je 5’000 Franken.
Ausschreibung Binding Preis 2022
Die Sophie und Karl Binding Stiftung schickt den Biodiversitäts-Wettbewerb in eine zweite Runde. Sie ruft zur Projekteingabe für den Preis 2022 auf. Akteure mit innovativen, nachhaltigen und vor allem beispielhaften Ideen sind gefragt. Der Hauptpreis ist mit 100’000 Franken dotiert, daneben wird ein Innovationspreis im Wert von 10’000 Franken vergeben. Die Projekte müssen von vielfältiger biologischer Natur sein und zugleich eine Inspiration sowie einen Wegweiser darstellen können. Die Stiftung sucht insbesondere skalierbare Lösungen, welche sich auf andere Standorte übertragen lassen. Dadurch soll sich eine Breitenwirkung entfalten. Die sechsköpfige Jury lädt Projektteams aus den Bereichen Planung, Bau und Unterhalt oder Behörden und Organisationen ihre bereits realisierten Projekte zu Gunsten der Biodiversität bis Ende Januar 2022 einzureichen. Hier finden Sie alle Informationen.