CENTER FOR PHILANTHROPY STUDIES (CEPS)
Der Stopp der US-Entwicklungshilfe unter Präsident Trump trifft auch Schweizer Hilfswerke unerwartet hart. Diese und weitere Entscheidungen der Regierung Trump können eine Kettenreaktion auslösen, mit vergleichbaren Auswirkungen für den NPO-Sektor wie die Finanzkrise 07/08 für die Wirtschaft. Damals führte die Überhitzung im Hypothekenmarkt in den USA zu einer globalen Wirtschaftskrise.
Entscheid mit Folgen
Der völlige Ausfall der 65 Milliarden Dollar US-Entwicklungsgelder jährlich liesse sich nicht ersetzen, selbst wenn Stiftungen, private Spender:innen oder Unternehmen einen Teil ersetzen würden. Deren Gelder würden dann aber an anderen Stellen und für andere Bereiche wie Bildung, Sozialwesen oder Kultur fehlen, die dann ebenfalls unter Druck geraten würden.
In dieser Situation sollten NPO einige zentrale Eckpunkte für ihr Finanzmanagement klären. Erstens ist Liquidität das wichtigste Finanzziel von NPO. Die meisten Mittel sind zweckgebunden, Reservenbildung ist nur begrenzt möglich und der Zugang zu Fremdkapital fast ausgeschlossen. Die Pflege der finanziellen Gesundheit sollte daher für die NPO-Führung von zentraler Bedeutung sein. Zweitens bietet eine solide Bedarfsplanung die Grundlage dafür, in einer Krise schnell zu reagieren, da man weiss, welche Budgetposten wodurch beeinflusst oder angepasst werden können. Auch schützt dies vor Einsparungen am falschen Ort. Drittens braucht es ein gutes Kostenmanagement, um Notwendiges von Überflüssigem oder Aufschiebbarem zu trennen. Am teuersten aber wären die Kosten der Untätigkeit, wenn NPO angesichts der aktuellen Lage nur auf bessere Zeiten hofften.
Für einen besseren Umgang mit Finanzen in NPO
Georg von Schnurbein: Finanzmanagement in NPO, Springer Gabler, 2023. Erhältlich hier oder im Buchhandel.