Die Entscheidung, eine Publizistin auszuzeichnen, möge in Zeiten, in denen der Journalismus oft dem Druck der Einschaltquoten, Clickbaits und einem zunehmend einseitigen Meinungsjournalismus unterliege, überraschend wirken, gibt der der Laudator zu bedenken. Doch der Stiftungsrat der Bonny Stiftung erkennt in Katharina Fontana eine Persönlichkeit, die sich mutig und konsequent gegen den Zeitgeist stellt. Um ihre Arbeit zu beschreiben verwies Stiftungsvizepräsident Beat Brechbühl auf den Philosophen Immanuel Kant: «Sapere aude» – «Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.» Mit dieser Auszeichnung setzt die Bonny Stiftung ein Zeichen für die Bedeutung von mutigem und unabhängigem Journalismus in Zeiten politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen. Sie würdigt mit dem Preis Fontanas unermüdlichen Einsatz für die Freiheit.
Breiter Erfahrungsschatz
Katharina Fontana, die in Basel geboren ist und an der Universität Basel Jura studiert hat, hat eine beeindruckende Karriere gemacht, die sie von Auslandsaufenthalten in Paris und Florenz über das Bundesamt für Justiz in Bern bis hin zu ihrer langjährigen Tätigkeit als Bundeshauskorrespondentin der NZZ führte. Nach vier Jahren als Korrespondentin beim Bundesgericht in Lausanne und einem weiteren Zwischenstopp bei der «Weltwoche» kehrte sie 2021 zur NZZ zurück. Brechbühl beschreibt das so: «Katharina Fontana ist seit 2021 als Senior Editor wieder bei der NZZ – keine Alterserscheinung, sondern eine Auszeichnung – und, so darf der geneigte und aufmerksame Leser annehmen, ein Freipass für Grundsatzthemen und ein Steilpass für Tiefe.» Weiter betont er, sie schreibe über Vieles und sie tue es stilistisch elegant mit ausgesprochen spitzer Feder.
Die Verleihung des mit 100’000 Franken dotierten Freiheitspreises fand im Kursaal in Bern vor über 600 geladenen Gästen statt.
Im vergangenen Jahr wurde der Freiheitspreis der Bonny Stiftung für die Freiheit an die selbstständige Ökonomin Monika Bütler verliehen. Der The Philanthropist berichtete.