Liebe Leserin, lieber Leser
Steht die Stiftungswelt vor einem Paradigmenwechsel? Unternehmerische Förderformen werden breit diskutiert. Für Stiftungen kommen schon heute auf der Anlageseite Impact Investments in Frage. Die Praxisanpassung zur Steuerbefreiung im Kanton Zürich öffnet für Impact Investment nun die Förderseite. Neben Beteiligungen sind neu auch verzinste Darlehen oder Wandelanleihen möglich, bei denen ein Teil des Geldes in Form von Zinsen, Erträgen oder Erfolgsbeteiligungen ins Stiftungsvermögen zurückfliesst.
Dieser duale Ansatz hat das Potenzial, die Wirkung philanthropischer Bemühungen erheblich zu steigern. Befürworter:innen argumentieren, dass man mit unternehmerischer Philanthropie der Armut im globalen Süden wirkungsvoller begegnen kann. Das indische Start-up Oorja, das mit Solarenergie die Lebensbedingungen von Bauern verbessert, zeigt eindrucksvoll, wie wirtschaftlicher Erfolg und sozialer Nutzen Hand in Hand gehen können.
Doch so vielversprechend der Ansatz sein mag, er wirft auch Fragen auf. Können die Stiftungen mit zunehmendem Einfluss marktwirtschaftlicher Prinzipien ihre Unabhängigkeit bewahren? Wer sich der Herausforderung stellt und traditionelle Fördermodelle durch unternehmerische Ansätze erweitert, muss präzise Ziele definieren und im Anschluss die erzielte Wirkung messen. Dabei ist Transparenz entscheidend, um die Glaubwürdigkeit zu wahren.
In dieser The Philanthropist-Ausgabe stellen wir Impact Investing ins Rampenlicht. Denn es steht ausser Frage, dass es der Stiftungslandschaft neue Impulse verleiht. Wer sich dem Trend der unternehmerischen Förderung verschliesst, riskiert, den Anschluss zu verlieren. Doch die Balance zwischen finanzieller Rentabilität und sozialer Verantwortung ist anspruchsvoll und entscheidend, damit das Gemeinwohl weiterhin im Zentrum steht. Challenge accepted? Dann nichts wie los in Richtung Break Even!
The Philanthropist-Team