Engagement in den Kinderschuhen mit viel Potenzial
In der Schweiz sind es laut Stiftungsreport rund 6 Prozent der Stiftungen, deren Zweck dem Umwelt- und Klimaschutz gewidmet ist. Der Prozentsatz ist im Vergleich zu anderen Förderbereichen und hinsichtlich der Dringlichkeit der Klimakrise gering. Knapp die Hälfte dieser Stiftungen wurden in den letzten zehn Jahren gegründet. Dies lässt vermuten, dass das Wissen in diesen Organisationen relativ jung ist und «best practices» noch wenig etabliert sind. In der Studie ging es darum aktuelle Fragestellungen und Herausforderungen dieser Organisationen aufzudecken und herauszufinden, wie ihr Engagement für den Klimaschutz weiter gestärkt werden kann.
Die Studie umfasst eine Umfrage bei 420 Führungspersonen aus Schweizer Förderstiftungen, wovon 72 geantwortet haben (17 Prozent Rücklaufquote). Es wurden Stiftungen aus allen Förderbereichen angeschrieben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Klimakrise Stiftungen sowohl hinsichtlich ihrer Förderstrategie als auch in der Klimawirkung ihrer eigenen operativen Tätigkeiten und der Anlagestrategie beeinflusst. Sie setzen rund 20 Prozent der jährlichen Ausschüttungen für den Klimaschutz ein. Die Mehrheit der Stiftungen engagiert sich durch Projektförderung und Bildungsprogramme. Die Themenschwerpunkte liegen dabei auf dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft. Die Minderheit der Stiftungen engagieren sich durch politische Kampagnen für das Thema. Dies lässt vermuten, dass Fördermittel mehrheitlich für klar messbare Initiativen gesprochen werden. Die Anzahl gepflanzter Bäume ist einfacher zu messen, als der Einfluss von politischen Veränderungen für den Klimaschutz. Die Nachfrage zu Initiativen, die den Austausch von Wissen und das gemeinsame Lernen von Förderstiftungen unterstützen ist gross.
Wichtigste Erkenntnisse für mehr Wirkung
Folgende Schlüsse und Empfehlungen wurden aus der Studie formuliert:
- Klimaschutz betrifft nicht nur Stiftungen, bei denen er im Stiftungszweck verankert ist, sondern bedarf einer ganzheitlichen Betrachtung, die auch die Anlagestrategie und die operative Tätigkeit der Stiftung betrifft.
- Von Projektförderung zu langfristigen Initiativen: Zusätzliche Förderung von Kompetenzentwicklung, Innovation und politischer Arbeit.
- Themenschwerpunkte erweitern: Fokus auf Initiativen mit höchster gesellschaftlicher Wirkung.
- Bedeutung von Initiativen wie dem Pariser Klimaschutzabkommen und anderen Klimainitiativen für die Stiftungsarbeit stärken.
Verschiedene Initiativen unterstützen Stiftungen in der Schweiz und europaweit dabei ihr Engagement für den Klimaschutz zu stärken – unabhängig vom Stiftungszweck. Interessierte Stiftungen finden weitere Information bspw. bei Clima Now, beim Arbeitskreis Umwelt von SwissFoundations oder bei Philea.