Bild: John Schnobrich, unsplash

Cari­tas Schweiz: Bildung allein schützt nicht vor Armut

Der neue Sozialalmanach von Caritas Schweiz zeigt, dass Menschen mit wenig Geld der Zugang zu Aus- und Weiterbildungen oft verwehrt bleibt, obwohl sie besonders darauf angewiesen wären. Die Folge davon: Die Bildungsschere öffnet sich weiter.

Menschen mit finan­zi­el­len Schwie­rig­kei­ten haben oft andere Sorgen als sich weiter­zu­bil­den: Im tägli­chen Kampf um die Exis­tenz­si­che­rung bleibt keine Zeit für Kurse oder Lehr­gänge, oder die Kinder­be­treu­ung ist für sie nicht bezahl­bar. In ihrem neu erschie­ne­nen «Sozi­al­al­ma­nach 2025» macht Cari­tas Schweiz auf diese Proble­ma­tik aufmerk­sam. Das Jahr­buch zeigt, wie sich soziale Ungleich­heit und struk­tu­relle Armut in der Schweiz bei der Bildung und Weiter­bil­dung verfestigt. 

Digi­ta­li­sie­rung vergrös­sert den Graben

«Es sind struk­tu­relle Gründe, die es armuts­be­trof­fe­nen Menschen oft verun­mög­li­chen, Lücken in ihrer Bildungs­bio­gra­fie zu schlies­sen», wird Fabian Saner, Leiter Fach­stelle Bildung bei Cari­tas Schweiz, in einer Mittei­lung zitiert. Die Digi­ta­li­sie­rung verstärke dieses Problem zusätz­lich: Sie erhöhe den Bedarf nach lebens­lan­ger Weiter­bil­dung und schaffe gleich­zei­tig einen Graben zwischen denen, die sich digi­tal fit halten, und jenen, die den Anschluss verlieren. 

«Die Bildungs­schere öffnet sich weiter», sagt Saner. Fast die Hälfte der Sozialhilfebezüger:innen verfü­gen nach der obli­ga­to­ri­schen Schul­zeit über keinen weite­ren Abschluss. Beson­ders schlecht stehen die Chan­cen auf Weiter­bil­dung für Perso­nen mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund sowie Erwerbs­tä­tige im Tief­lohn­be­reich – viel­fach Frauen –, selbst wenn sie einen Lehr­ab­schluss vorwei­sen können. Saner: «Ein Weg aus der Armut führt über die Bildung – doch ohne Abbau der struk­tu­rel­len Hürden bleibt dieser Weg für viele verschlossen.»

Sie möch­ten mehr erfah­ren? Hier geht es zum Cari­tas Sozialalmanach. 

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