Seit dem Start des Projekts «mit mir» im Jahr 2003 vermittelte Caritas über 2300 Kinder und Jugendliche aus armutsbetroffenen Familien an 2600 freiwillige Pat:innen. Diese treffen sich regelmässig mit ihren Patenkindern zum Fussballspielen, Hausaufgaben erledigen oder Kochen. Gemäss einer Mitteilung von Caritas Schweiz haben die Pat:innen seit Projektstart insgesamt über 538’000 Stunden Freiwilligenarbeit geleistet.
Zum 20-jährigen Bestehen von «mit mir» hat die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) eine Wirkungsanalyse durchgeführt und dafür Kinder, Eltern sowie Pat:innen befragt. Die Studie zeigt, dass sich die Patenschaften sehr positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt. Demnach geben 96 Prozent der befragten Kinder an, dass sie mit ihren Pat:innen Aktivitäten durchführen, die sie zuvor nicht machen konnten. Über 70 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass die Patenschaft das Selbstvertrauen ihrer Kinder gestärkt habe. Zudem fühlen sich 80 Prozent der Eltern durch die Patenschaft entlastet. Die Pat:innen wiederum erfahren durch ihren Freiwilligeneinsatz viel Anerkennung.
Über 100 Kinder auf der Warteliste
«Die Studie bestätigt, dass unser Angebot eine wichtige Funktion im Bereich der sozialen Integration übernimmt und zur Linderung der Armutserfahrung beiträgt», sagt Esther Hirzel, Geschäftsstellenleiterin des Angebots «mit mir» bei Caritas Schweiz. Die Nachfrage ist gross: Aktuell warten über 100 Kinder auf eine Patin oder einen Paten. Eine Patenschaft übernehmen können Erwachsene, die in stabilen Verhältnissen leben und zuverlässig und tolerant gegenüber anderen Lebenswelten sind. Eine Patenschaft bei Caritas Schweiz ist auf drei Jahre ausgelegt, der Grossteil der Patenschaften läuft gemäss Caritas anschliessend aber auf freiwilliger Basis weiter.
«Mit mir» gibt es mittlerweile in neun Kantonen: Aargau, Basel-Stadt und Basel-Landschaft, Bern, Luzern, Solothurn, St. Gallen, Thurgau und Zürich. In diesen Kantonen sind bis Ende Sommer diverse Jubiläumsfeiern für die Freiwilligen und Mitarbeitenden sowie für die Patenkinder und deren Familien geplant.