Bild: Biberstein AG, Dorfplatz, Stefanie Würsch

Binding Preis 2021 für Biodi­ver­si­tät verge­ben: Er geht an «Natur findet Stadt»

Der Bindig Preis für Biodiversität ist neu. Die erste Auszeichnung geht an das Projekt «Natur findet Stadt». Dieses wird vom Naturama Aargau in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern umgesetzt. Es gewinnt aus 74 eingereichten Projekten. Der Preis ist mit 100'000 Franken dotiert.

Die Sophie und Karl Binding Stif­tung schreibt, das clevere Konzept von «Natur findet Stadt» habe innert Kürze grosse Wirkung entfal­tet. Bereits 15 Aargauer Gemein­den und über 250 Private gestal­te­ten heute ihre Flächen für mehr Natur und Lebens­qua­li­tät um. 

Parti­zi­pa­ti­ver Ansatz bezieht alle mit ein
Die Gemein­den über­neh­men Vorbild­funk­tion mit parti­zi­pa­tiv erar­bei­te­ten Aufwer­tun­gen von öffent­li­chen Flächen. Das heisst konkret, die Einwohner*innen sind bereits für Biodi­ver­si­tät sensi­bi­li­siert. Das Grund­prin­zip von «Natur findet Stadt» sei deshalb so erfolg­reich, weil es jeweils in enger Zusam­men­ar­beit mit verschie­de­nen Projekt­part­ner *innen ein Schnee­ball­sys­tem im posi­ti­ven Sinne anstosse. So gewinnt es laufend weitere Akteur*innen für die Biodi­ver­si­tät. Garten­bau­be­triebe und private Gartenbesitzer*innen schlies­sen sich animiert durch attrak­tive Kommu­ni­ka­ti­ons­mass­nah­men an. Bera­ten werden sie von Fach­leu­ten. Auf diese Weise arbei­ten bei der Umset­zung Expert*innen und Praktiker*innen Hand in Hand. «Sensen-Mähkurse, Stand­ak­tio­nen oder Arbeits­ein­sätze für Schu­len und Inter­es­sierte laden ein zur Entde­ckung und Förde­rung der Natur vor der Haus­türe», schreit die Stiftung. 

45’000 Quadrat­me­ter mehr für die Natur­viel­falt 
Gestar­tet hat das Projekt 2013 die Stadt­öko­lo­gie Baden in Zusam­men­ar­beit mit der Kampa­gnen­fo­rum GmbH. Im öffent­li­chen Raum konn­ten so insge­samt rund 65 zusätz­li­che Flächen für die Biodi­ver­si­tät hinzu­ge­won­nen werden. Darüber hinaus haben über 250 Privat­per­so­nen in ihren Gärten und auf Balko­nen Ideen aus dem Projekt umge­setzt. Und es werden laufend mehr. Die neuen Natur­flä­chen, insge­samt 45’000 Quadrat­me­ter, umfas­sen viel­fäl­tige Lebens­räume und Nutzun­gen. Dabei handelt es sich bspw. um Flächen um Baum­schei­ben, aufge­wer­tete Stras­sen­be­gleit­flä­chen, Genos­sen­schafts­gär­ten und öffent­li­che Stadt­parks. Auch entsie­gelte Park­plätze kommen vor. Schon heute zeigt sich der Erfolg: Auf klei­nem Raum lassen sich über 120 Arten beob­ach­ten. Dies haben Biodi­ver­si­täts­auf­nah­men belegt.

Private und öffent­li­che Hand gemein­sam stark 
Als wesent­li­cher Faktor für den Erfolg von «Natur findet Stadt» sei die Konzep­tion als Verbund­pro­jekt, in dem öffent­li­che Hand und Private gemein­sam agie­ren. Zusam­men mit dem Naturama Aargau werden folgende am Projekt betei­lig­ten Insti­tu­tio­nen ausge­zeich­net: Die Abtei­lung Land­schaft und Gewäs­ser des Kantons Aargau, die Städte Baden als Initi­an­tin sowie Zofin­gen, Aarau und Mellin­gen, die Gemein­den Wohlen, Kütti­gen, Rothrist, Biber­stein, Ober­sig­gen­thal, Muri und Nieder­lenz, der Jurapark Aargau sowie die Kampa­gnen­fo­rum GmbH. Die Abtei­lung Land­schaft und Gewäs­ser nahm diese Idee im Rahmen des Ideen- und Projekt­pools auf und über­trug in der Folge die Weiter­ent­wick­lung zum heute so erfolg­rei­chen Projekt an das Naturama Aargau. Auch die loka­len Natur- und Vogel­schutz­ver­eine, verschie­dene Gärt­ne­reien, die Firma «Wild­biene und Part­ner» sowie private Garten- und Arealbesitzer/innen sind am Erfolg von «Natur findet Stadt» beteiligt. 

Das beste von 74 schweiz­weit einge­reich­ten Projek­ten 
Gesucht waren inno­va­tive Projekte im Sied­lungs­raum mit Vorbild­cha­rak­ter. Bis zur Einga­be­frist Ende Januar 2021 wurden 74 Projekte aus der ganzen Schweiz einge­reicht. In einem mehr­stu­fi­gen Prozess wählte die Jury unter dem Vorsitz des Welt­bio­di­ver­si­täts­rats-Mitglieds Profes­sor Markus Fischer das Preis­trä­ger­pro­jekt aus. Die einge­ge­be­nen Projekte werden als Kata­log guter Beispiele für Biodi­ver­si­täts­för­de­rung im Sied­lungs­ge­biet auf einer gemein­sa­men Daten­bank der Binding Stif­tung mit «Mission B» veröf­fent­licht (Zugang via preis-biodiversitaet.ch). 

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