Heute vor 60 Jahren hat ein Rechtsanwalt aus London mit einem Artikel im «The Observer» den Grundstein zu Amnesty International gelegt haben. Im Beitrag vom 28. Mai 1961 schrieb Peter Benenson über zwei portugiesische Studenten, die ins Gefängnis mussten, weil sie in Lissabon in einem Café auf die Freiheit angestossen haben. Er rief die Leserinnen und Leser unter dem Titel «The Forgotten Prisoners» dazu auf, sich mit Briefen an die Regierungen für die Menschen einzusetzen.
Hoffnung verbreiten
Mit der Jubiläumskampagne «Spreading Hope since 1961» greift Amnesty Schweiz verschiedene Fälle der erfolgreichen Arbeit in jüngster Zeit auf. «Wir wollen damit Menschen motivieren, diese Geschichten von Hoffnung und Freiheit gemeinsam mit uns weiterzuschreiben», sagt Alexandra Karle. Es brauche einen langen Atem und den Glauben an die Kraft der Menschlichkeit, um etwas zu verändern, so die Geschäftsleiterin von Amnesty Schweiz. Stand zu Beginn die Befreiung von Gewissengefangenen im Zentrum der Aktivitäten so hat sich das Engagement bereits kurz nach der Gründung auf den Kampf gegen Folter und das «Verschwindenlassen» von Menschen ausgeweitet. Zudem setzt sich Amnesty International gegen die Todesstrafe ein. Auch wenn sich in den 60 Jahren vieles verändert hat, geblieben ist die Vision, wie Amnesty Schweiz schreibt: «Die Vision einer Welt, in der alle Menschen ihre Rechte wahrnehmen können, und der Grundgedanke, dass viele Menschen gemeinsam etwas bewirken können.» Für ihr Engagement gegen Gewalt, Folter und Terrorismus wurde die Organisation 1977 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ausserdem hat sie bewirkt, dass die Generalversammlung der vereinten Nationen 1984 die Antifolterkonvention verabschiedet hat.