Menschen mit einem problematischen Alkoholkonsum oder einer Abhängigkeit würden fälschlicherweise oft als willensschwach eingestuft und für ihre Abhängigkeit selbst verantwortlich gemacht, schreibt die Stiftung Sucht Schweiz in einer Mitteilung zum Nationalen Aktionstag Alkoholprobleme vom 22. Mai. Selbst Fachpersonen in sozialen und medizinischen Institutionen bringen Betroffenen zuweilen wenig Verständnis entgegen. Diese gesellschaftliche Ausgrenzung stellt für Suchtbetroffene und ihre Angehörigen eine zusätzliche Bürde dar. Und sie hat schwerwiegende Folgen: Aus Angst vor Ausgrenzung suchen Betroffene oft keine Hilfe. Dabei wäre eine frühe Behandlung erfolgversprechender.
Aktionen in der ganzen Schweiz
Mit dem Motto «verstehen statt verurteilen» will der diesjährige Nationale Aktionstag Alkoholprobleme mehr Verständnis für Menschen mit einem problematischen Alkoholkonsum schaffen. Herzstück des Aktionstags sind die verschiedenen Aktionen, die von regionalen Sucht-Fachstellen organisiert werden, um das Thema in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen. Hinter dem jährlich durchgeführten Aktionstag stehen der Fachverband Sucht, die Groupement Romand d’Etude des Addictions (GREA), Sucht Schweiz, das Blaue Kreuz Schweiz und Ticino Addiction. Mitfinanziert wird der Aktionstag vom Nationalen Alkoholpräventionsfonds.