Die StifÂtung InstiÂtut KinderÂseele Schweiz setzt sich für Kinder und JugendÂliÂche von psychisch erkrankÂten Eltern ein. 300’000 MinderÂjähÂrige sind in der Schweiz betroffen.
«Es hat alles angeÂfanÂgen, als sich meine Mutter immer stärÂker veränÂdert hat», erzählt Emily im Video. «Sie wurde immer trauÂriÂger.» Im FallÂbeiÂspiel des InstiÂtuts KinderÂseele Schweiz IKS erzählt Emily für GleichÂaltÂrige, was es heisst, wenn Eltern psychiÂsche Probleme haben. Emilys Mutter leidet an Depressionen.
17 Prozent betroffen
DepresÂsioÂnen, Sucht oder Ängste, in KurzÂfilÂmen erklärt das IKS auf einfaÂche Weise die häufigsÂten psychiÂschen ErkranÂkunÂgen. Die 2014 gegrünÂdete StifÂtung IKS hat als Zweck die StärÂkung der psychiÂschen GesundÂheit von Kindern und JugendÂliÂchen in der Schweiz – und engaÂgiert sich dazu konkret mit der KonstelÂlaÂtion in der FamiÂlie. In der Schweiz haben über 300’000 Kinder einen psychisch erkrankÂten ElternÂteil. Da keine natioÂnaÂlen Daten erhoÂben werden, handelt es sich dabei um eine HochÂrechÂnung. Sie basiert unter andeÂrem auf den Daten der InteÂgrierÂten PsychÂiaÂtrie WinterÂthur: 2018 hatten 17 Prozent der PatiÂenÂtinÂnen und PatiÂenÂten minderÂjähÂrige Kinder. Da zum ErheÂbungsÂzeitÂpunkt noch nicht von allen PatiÂenÂten die Daten vorlaÂgen, dürfte der Anteil gar noch höher liegen. Studien zum Thema gehen von 18 bis 25 Prozent aus. Die InteÂgrierte PsychÂiaÂtrie WinterÂthur steht zusamÂmen mit dem SoziÂalÂpädÂiaÂtriÂschen Zentrum (SPZ) des DeparÂteÂments Kinder- und JugendÂmeÂdiÂzin am KantonsÂspiÂtal WinterÂthur auch am Ursprung des IKS. GemeinÂsam haben sie 2003 die AG FamiÂliÂenÂpsychÂiaÂtrie gegrünÂdet. 2006 erfasste die AG erstÂmals in einer Studie Zahlen, die zeigÂten, wie viele Kinder psychisch erkrankte Mütter und Väter hatten.
Anonym oder persönlich
Mit seiner Arbeit will das IKS gerade auch JugendÂliÂche und Kinder direkt erreiÂchen. An zwei AbenÂden in der Woche können JugendÂliÂche bspw. in einem PeerÂchat mit gleichÂaltÂriÂgen BeraÂteÂrinÂnen und BeraÂtern ihre ErfahÂrunÂgen austauÂschen. Oder in Kursen können sie GleichÂaltÂrige in ähnliÂchen SituaÂtioÂnen persönÂlich kennen lernen und sich austauÂschen. Auch für Eltern und das Umfeld sowie FachÂperÂsoÂnen aus dem GesundÂheits- und SoziÂalÂbeÂreich hat das IKS BeraÂtungsÂanÂgeÂbote, InforÂmaÂtiÂonsÂmaÂteÂrial oder WeiterÂbilÂdunÂgen. Das IKS bietet zudem allen die MöglichÂkeit, sich per E‑Beratung anonym mit ihrer Frage an das InstiÂtut zu wenden. Um die AngeÂbote laufend zu verbesÂsern und die PrävenÂtiÂonsÂarÂbeit voranÂzuÂtreiÂben, setzt das IKS auf ein NetzÂwerk aus lokaÂlen, natioÂnaÂlen und interÂnaÂtioÂnaÂlen PartÂnern. GemeinÂsam treiÂben sie Projekte und ForschungsÂvorÂhaÂben voran. Die AngeÂbote zielen immer darauf ab, den BetrofÂfeÂnen niederÂschwelÂlig den Zugang zu HilfeÂstelÂlunÂgen zu ermögÂliÂchen und ihnen zu helfen, die eigene SituaÂtion zu versteÂhen. ZusamÂmen mit andeÂren BetrofÂfeÂnen mit einer BeraÂtungsÂausÂbilÂdung können sie aus den gemeinÂsaÂmen ErfahÂrunÂgen lernen. Die Zahl von 300’000 BetrofÂfeÂnen in der Schweiz ist Beleg für die ReleÂvanz des Themas.